Wenn Boerboels sterben: So verhalten sich die Hunde vor ihrem Tod
Es ist eine schwierige Situation, an die kein Herrchen oder Frauchen denken möchte. Aber sie kommt: Irgendwann müssen wir von unseren geliebten Vierbeinern, schweren Herzens, Abschied nehmen. Merken eigentlich Boerboels, wenn es mit ihnen zu Ende geht und wie verhalten sie sich dann?
Vorab: Boerboels sterben heutzutage kaum noch einen natürlichen Tod. Denn oftmals entscheiden sich die Hundebesitzer – in Absprache mit den behandelnden Tierärzten – die Hunde einzuschläfern und von ihrem Leid zu erlösen. Meine Schwester musste erleben wie Ihr Boerboel plötzlich taumelte, umfiel und nur noch ca. 1 Minute röchelte und dann das Atmen einstellte. Auch die Herzmassage und das beatmen haben leider nicht mehr geholfen. Roosje war 9 Jahre alt. Dennoch kommt es hin und wieder auch vor, dass die Vierbeiner friedlich einschlafen.
So oder so gibt es einige Anzeichen bei Deinem Boerboel, die darauf hindeuten können, dass es mit ihm oder mit ihr bald zu Ende geht. Schließlich lassen am Lebensabend und das kann schon mit 9 – 10 Jahren bei der Rasse der Fall sein, einige wichtige Körperfunktionen langsam nach. Du kannst das unter anderem daran erkennen:
- Bewusstseinsverlust
- Koordinationsverlust
- Erbrechen oder Inkontinenz
- mangelnde Wasseraufnahme
- Appetitlosigkeit
- extreme Müdigkeit, Veränderung im Nacht-Tag-Rhythmus
- keine Lust, sich zu bewegen
- keine Freude mehr an Dingen, die er normalerweise gerne tut
- Zuckungen
- Verwirrung
- verlangsamte Atmung, Schwierigkeiten beim Atmen
- Unruhe, Mühe eine bequeme Position zu finden
- extreme Anhänglichkeit oder Drang, alleine zu sein – je nach
- Persönlichkeit
- zusätzliche Zeichen von Unwohlsein wie Winseln oder Jaulen
Manchmal kann es schwierig sein zu unterscheiden, ob dein Boerboel „nur“ krank ist oder im Sterben liegt. Deshalb ist es sinnvoll, Rücksprache mit deinem Tierarzt zu halten. Er kann durch Medikamente oder andere Maßnahmen dazu beitragen, dass es Deinem Boerboel so gut wie möglich geht.
Manchmal ist es auch an der Zeit, die weiteren Schritte zu besprechen – und zum Beispiel zu klären, ob eine Einschläferung Deines Liebsten Boerboels erlösen könnte.
Stirbt mein Boerboel bald? Die drei Phasen des Sterbens
Normalerweise bahnen sich bereits einige Wochen bis Monate vor dem Tod Deines lieben Vierbeiners erste Anzeichen an, die mit der Zeit immer dramatischer werden. Verliert Dein Hund Gewicht, betreibt keine Körperpflege mehr, bekommt trübere Augen, ist dehydriert und zeigt Veränderungen in der Verdauung, können das erste Indizien dafür sein, dass seine Tage langsam gezählt sind.
Später verliert dein Boerboel dann vermutlich noch mehr an Gewicht, wird wählerischer beim Essen, zeigt einen geänderten Atemrhythmus und hat weniger Interesse an Aktivitäten, die er eigentlich gut gefunden hat. Ebenfalls können in dieser Phase auch Augenausfluss und Hautprobleme auftreten, einige Boerboels ziehen sich auch zurück.
Kurz bevor der Boerboel dann endgültig über die Regenbogenbrücke geht, bekommt er oft einen abwesenden Blick, ist komplett uninteressiert, ruhelos oder ungewöhnlich still. Viele Hunde riechen kurz vor ihrem Tod außerdem anders und weisen ein verändertes Temperament auf.
Euren Boerboel beim Sterben begleiten
Auch wenn Ihr als Hundehalter mit der Situation oftmals überfordert seid, ist es für den Hund wichtig, dass Ihr als Bezugsperson dabei seit. „Ihr als Beschützer und Familienmitglied (Rudelführer) solltet darauf vorbereitet sein, eurem Boerboel Trost und Unterstützung zu schenken und alles dafür tun, dass er sich sicher fühlt“, dass seid Ihr ihm schuldig. Auch renommierte Tierärzte und Tierkliniken bestätigen das.
Zunächst sollte dein Boerboel einen warmen und gemütlichen Ort haben, an dem er sich ausruhen kann. Idealerweise handelt es sich dabei um seinen Schlafplatz oder da wo er sich immer am meisten und am liebsten hingelegt hat.
Außerdem solltest du deinen Boerboel nicht aus den Augen lassen. Wenn du merkst, dass er deine Nähe sucht, solltest Du ihm zur Seite stehen. Genauso solltest du deinem Boerboel aber auch Freiraum schenken, sollte er auf Abstandgehen oder sich zurück ziehen.
Es kann sogar helfen, Deinem Hund explizit zu sagen, dass er gehen kann. Einige Hundehalter berichten, dass ihre Fellnasen erst dann wirklich loslassen konnten – ganz ähnlich wie beim Menschen. Hunde sind eben absolut loyal – und wollen uns auch in ihren letzten Augenblicken auf Erden nicht enttäuschen.
Deine Stimmung überträgt sich auf Deinen Boerboel
Sehr wichtig ist es selbst möglichst ruhig zu bleiben. Für Boerboels oder für Hunde allgemein ist das Sterben ein ganz normaler Prozess, der zum Leben dazu gehört. Im Prinzip wie bei uns Menschen auch. In den meisten Fällen macht der Tod ihnen keine Angst, sie leiden nur unter den Nebenwirkungen, wie der Krankheit. Allerdings spüren sie natürlich auch, wenn die Familie aufgewühlt ist und besonders kennt er dich. Deshalb solltest du selbst Ruhe bewahren, um deinem Boerboel einen ruhigen Abschied zu ermöglichen.
Sei auch darauf gefasst, dass dein Boerboel sich vielleicht anders verhält und beispielsweise plötzlich wieder ins Haus macht. Das kann nervig sein, sollte aber kein Grund sein, deinen Vierbeiner auszuschimpfen und damit unnötig zu stressen.
Um die Situation einzuschätzen – und der Entscheidung für eine mögliche Einschläferung – können die folgenden Punkte helfen:
- Schmerz: Sind die Schmerzen Deines Hundes unter Kontrolle?
- Hunger: Kann Dein Hund noch fressen?
- Hydrierung: Trinkt Dein Hund noch genug?
- Hygiene: Kann Dein Hund seine Ausscheidungen kontrollieren?
- Zufriedenheit: Genießt Dein Hund noch Aktivitäten?
- Mobilität: Kann er sich noch alleine bewegen?
- Hat er mehr gute als schlechte Tage?
Nach dem Tod: Um Haustiere trauern
Der Abschied vom geliebten Haustier kann ein sehr schwieriger und trauriger Prozess sein. Deshalb solltest Du auch Raum für Deine eigene Trauer lassen, wenn Du Deinen Hund beim Sterben begleitest. Es ist okay, wenn Du weinen musst – immerhin bedeutet Dir Dein Haustier extrem viel.
